Beschluss: ungeändert beschlossen

Abstimmung: Ja: 18, Nein: 10, Enthaltungen: 2

Der Antrag der CDU- und FDP-Fraktion vom 21.02.2018 wir angenommen.

 

Resolution des Rates der Stadt Diepholz

 

Der nachhaltige Umgang mit dem Wolf

 

Der Rat der Stadt Diepholz ist der Auffassung, dass sich die Landesregierung für ein ganzheitliches und vernünftiges Konzept im Umgang mit dem Wolf einzusetzen hat. Das Nebeneinander von Mensch und Wolf führt seit Monaten durch das vermehrte Übergreifen der Wölfe auf Weidetiere zu großen Problemen in unserer dicht besiedelten Kulturlandschaft. Mit den zunehmenden Übergriffen, auch auf ausgewachsene Rinder, ist eine neue Bedrohungsschwelle erreicht. Um den betroffenen Weidetierhaltern zu helfen und die Akzeptanz für den Wolf hier im ländlichen Raum zu fördern, muss mit Problemwölfen, d.h. verhaltensauffälligen Tieren konsequent umgegangen werden. Wolfssichere kilometerlange Einzäunungen halten wir für illusorisch und führt daneben

zu einer Verschandelung unserer Landschaft. Die Erfahrungen in der Praxis haben gezeigt, dass selbst Zaunhöhen von 2 Metern keine Sicherheit bewirkt haben. Darüber hinaus werden hohe Zäune einen Sperrriegel für viele andere Wildtiere bilden und die Artenvielfalt dadurch bedroht.

 

Ein weiterer Aspekt ist die unverhältnismäßige Bürokratie. Die Weidetierhalter beklagen das Verfahren bei der Beantragung von Herdenschutzförderung oder bei den Entschädigungszahlungen. Wir befürchten, dass über kurz oder lang viele Tierhalter unter diesen Voraussetzungen ihre Tätigkeit aufgeben werden.

 

Der Rat der Stadt Diepholz fordert die Landesregierung zu folgenden Maßnahmen auf:

 

1.          Wölfe, die sich verstärkt Siedlungen nähern oder durch Nutztierrisse auffallen, aus dem Rudelverband zu entnehmen

2.          Aus jedem identifizierten Rudel mindestens ein Elterntier zu besendern

3.          Die Beweislastumkehr bei Nutztierrissen umzusetzen und Zahlungen für Prävention und Entschädigungen unbürokratisch vorzunehmen

4.         Die genetischen Untersuchungen auf zusätzliche Institute auszuweiten. Bisher ist das Senckenberg-Institut mit den Untersuchungen betraut. Es kann nicht sein, dass monatelang auf Analysen gewartet werden muss.