1.    Die Verwaltung erarbeitet für den Bereich "Lange Straße 7 a bis 11" eine städtebauliche Studie als Alternative zu den Planungsansätzen des städtebaulichen Rahmenplanes „Innenstadtsanierung". Diese städtebauliche Studie soll die in der Begründung beschriebenen Aspekte berücksichtigen, im Rahmen einer Bürgerbeteiligung zur Diskussion gestellt werden und im Anschluss durch die städtischen Gremien beraten bzw. beschlossen werden.

2.    Im direkten Anschluss soll ein wettbewerbliches Verfahren gestartet werden, um eine attraktive und nachhaltige Bebauung und Gestaltung dieses Kernbereiches zeitnah zu realisieren.

 


Der Ausschuss wird am Mittwoch, 23.06.2021 ab Tagesordnungspunkt 16 fortgesetzt.

 

RH Buck stellt vor:

 

Nach der direkten Aufnahme in das Städtebauprogramm „Lebendige Zentren" ist es der Stadt Diepholz gelungen, vier Grundstücke im Herzen unserer Innenstadt zu erwerben und um somit selbst die Neugestaltung der Innenstadt vorantreiben zu können. Nachdem vor gut einem halben Jahr der Rahmenplan durch den Rat der Stadt Diepholz beschlossen wurde, wären wir nunmehr in der Lage, konkrete Projekte und Maßnahmen umzusetzen.

Die Fraktionen von CDU und FDP haben sich vor dem Hintergrund veränderter Rahmenbedingungen intensiv mit folgender Frage beschäftigt:

„Wie sollte zukünftig der Bereich Lange Straße 7a bis 11 — auch infolge einer veränderten Situation aufgrund der Corona-Pandemie- gestaltet werden, so dass er nachhaltig für die Bürgerinnen und Bürger sowie Gäste attraktiv ist und somit eine Anziehungskraft entwickelt, von der alle Akteure der Innenstadt langfristig profitieren?"

 

Im Zusammenhang mit dieser Fragestellung haben wir die Planungsansätze des Rahmenplans Innenstadtsanierung kritisch betrachtet. Wir halten es für notwendig, zukünftig einen breiten Angebotsmix (Gastronomie, Handel, Dienstleistungen, Kultur, Handwerk) mit einer hohen Aufenthaltsqualität zu verbinden. Die bisherige Planung sieht jedoch eine vollständige und mehrstöckige Bebauung und damit eine Versiegelung von annähernd 100 % der Fläche vor. Zudem sind die in der Konzeption dargestellten Zuschnitte zu großen Teilen auf den Einzelhandel zugeschnitten. Wir sind zu der Überzeugung gekommen, dass diese Planung nicht die alleinige Grundlage für die zukünftige Neuausrichtung dieses städtebaulich höchst sensiblen Bereiches sein darf. Aus unserer Sicht bedarf es eines planerischen Alternativszenarios im Sinne einer kleinen Konzeptstudie.

Dieses alternative Szenario sollte aus unserer Sicht folgende Aspekte berücksichtigen: Die gesamte Fläche sollte sich in zwei Teilbereiche gliedern. Der eine Bereich sollte für eine frequenzbringende Bebauung vorgesehen werden und der andere Bereich für eine größere Grünfläche (kleiner Park) mit hoher Aufenthaltsqualität vorgesehen werden. Bei dieser Grünfläche könnten wir uns eine attraktive Außengastronomie, bequeme Sitzangebote für Erwachsene, Spielmöglichkeiten für Kinder und Jugendliche mit entsprechender Anziehungskraft (z.B. Kletterwand) vorstellen.

Attraktive Räume mit viel Aufenthaltsqualität erfreuen sich immer mehr großer Beliebtheit. Die Anziehungskraft wird wichtige Impulse für die Frequenz in der Innenstadt setzen. Somit werden andere innerstädtische Flächen für den Handel wieder attraktiver.

Grünflächen gehen einher mit weniger Versiegelung von innerstädtischen Flächen und dienen somit dem Klimaschutz (mehr Grün ins Zentrum unserer Stadt).

Durch mehr Freiraum vor den historischen Gebäuden (insbesondere dem "Alten Rathaus" werden diese besser wahrnehmbar und können somit positive Wirkung auf den Gesamtraum entfalten. Dieses "historische Ambiente" wird eine positive Wirkung auf die Aufenthaltsqualität ausstrahlen.

Dieses Alternativszenario soll ebenso wie die bisherige Planung noch in diesem Jahr in den städtischen Gremien beraten werden. Ziel ist, dass im nächsten Jahr ein wettbewerbliches Verfahren gestartet wird, um Kooperationspartner für die Neuordnung des Bereiches zu finden. Ziel ist es, die Neugestaltung des Bereiches Lange Str. 7a - 11 explizit zu forcieren.

 

RH M. Albers bittet keine Alternative zum bereits vorhandenen Rahmenplan erarbeiten zu lassen. Der Rahmenplan wurde im September 2020 verabschiedet und bietet eine gute Grundlage für die weitere Umsetzung. Ergänzungen oder Änderungen wird es sicherlich in den nächsten Planungsschritten geben.

 

RH G. Albers erklärt das laut Rahmenplanung große Gebäude mit jeweiligen rückwärtigen Parkplätzen geplant sind. Die Flächen seien zu kostbar um sie mit Parkplätzen zu versiegeln. Es muss eine Alternative geben, die den Erhalt der dortigen Bäume vorsieht. Auch müsse die derzeitige Entwicklung in den Innenstädten im Auge behalten werden. Es stellt sich die Frage, ob große Gewerbeflächen überhaupt noch benötigt werden.

 

RH Savga verweist auf die Notwendigkeit einer Gestaltungssatzung um eine Norm zu haben, mit der die Innenstadt gleichmäßig gestaltet werden kann. 

 

RH M. Albers erkundigt sich nach dem weiteren Verfahren der im Rahmenplan angegebenen Varianten.

 

FDL Dornieden erklärt, dass das Verfahren zunächst so ablaufen könne wie bei der Planung der Langen Straße. Drei oder vier Planungsbüros werden mit den vorhandenen konkreten Vorstellungen der Stadt Diepholz gebeten ein Honorarangebot mit Planungsansätzen an die Verwaltung zu richten. So bestehe die Möglichkeit aus mehreren Alternativen eine ideale Planung des Bereichs zu erhalten.

Alternativ würde das Verfahren wie bei der Planung des Sommerweges an der Hunte erfolgen. Hier wurde ein Planungsbüro gebeten drei Vorschläge einzureichen. Es muss jedoch beachtet werden, dass es sich bei der Planung es Sommerweges um ein Fachbüro gehandelt hat.

 

FDL Dornieden erklärt auf Nachfrage von RH M. Albers, in wie weit ausgeschrieben werden muss, richtet sich nach den Kosten und dem Volumen. Dies wird sich erst auf Basis des endgültigen Konzeptes sagen lassen.

 

Der Ausschuss berät über weitere Ideen und Möglichkeiten der Umsetzung.

 


Der Ausschuss empfiehlt mit 7 Stimmen bei 4 Gegenstimmen: