Sitzung: 16.06.2021 Ausschuss für Stadtentwicklung, Planung und Umwelt
Vorlage: SV/FD3/047/2021
1. Die Verwaltung erarbeitet für
den Bereich "Lange Straße 7 a bis 11" eine städtebauliche Studie als
Alternative zu den Planungsansätzen des städtebaulichen Rahmenplanes
„Innenstadtsanierung". Diese städtebauliche Studie soll die in der Begründung
beschriebenen Aspekte berücksichtigen, im Rahmen einer Bürgerbeteiligung zur
Diskussion gestellt werden und im Anschluss durch die städtischen Gremien
beraten bzw. beschlossen werden.
2. Im direkten Anschluss soll ein
wettbewerbliches Verfahren gestartet werden, um eine attraktive und nachhaltige
Bebauung und Gestaltung dieses Kernbereiches zeitnah zu realisieren.
Der Ausschuss wird am Mittwoch, 23.06.2021 ab Tagesordnungspunkt 16 fortgesetzt.
RH Buck stellt vor:
Nach der direkten Aufnahme in das Städtebauprogramm „Lebendige
Zentren" ist es der Stadt Diepholz gelungen, vier Grundstücke im Herzen
unserer Innenstadt zu erwerben und um somit selbst die Neugestaltung der
Innenstadt vorantreiben zu können. Nachdem vor gut einem halben Jahr der
Rahmenplan durch den Rat der Stadt Diepholz beschlossen wurde, wären wir
nunmehr in der Lage, konkrete Projekte und Maßnahmen umzusetzen.
Die
Fraktionen von CDU und FDP haben sich vor dem Hintergrund veränderter
Rahmenbedingungen intensiv mit folgender Frage beschäftigt:
„Wie sollte zukünftig der
Bereich Lange Straße 7a bis 11 — auch infolge einer veränderten Situation aufgrund
der Corona-Pandemie- gestaltet werden, so dass er nachhaltig für die
Bürgerinnen und Bürger sowie Gäste attraktiv ist und somit eine Anziehungskraft
entwickelt, von der alle Akteure der Innenstadt langfristig profitieren?"
Im Zusammenhang mit dieser Fragestellung haben wir die
Planungsansätze des Rahmenplans Innenstadtsanierung kritisch betrachtet. Wir
halten es für notwendig, zukünftig einen breiten Angebotsmix (Gastronomie,
Handel, Dienstleistungen, Kultur, Handwerk) mit einer hohen Aufenthaltsqualität
zu verbinden. Die bisherige Planung sieht jedoch eine vollständige und
mehrstöckige Bebauung und damit eine Versiegelung von annähernd 100 % der
Fläche vor. Zudem sind die in der Konzeption dargestellten Zuschnitte zu großen
Teilen auf den Einzelhandel zugeschnitten. Wir sind zu der Überzeugung
gekommen, dass diese Planung nicht die alleinige Grundlage für die zukünftige
Neuausrichtung dieses städtebaulich höchst sensiblen Bereiches sein darf. Aus
unserer Sicht bedarf es eines planerischen Alternativszenarios im Sinne einer
kleinen Konzeptstudie.
Dieses
alternative Szenario sollte aus unserer Sicht folgende Aspekte berücksichtigen:
Die gesamte Fläche sollte sich in zwei Teilbereiche gliedern. Der eine Bereich
sollte für eine frequenzbringende Bebauung vorgesehen werden und der andere
Bereich für eine größere Grünfläche (kleiner Park) mit hoher
Aufenthaltsqualität vorgesehen werden. Bei dieser Grünfläche könnten wir uns
eine attraktive Außengastronomie, bequeme Sitzangebote für Erwachsene,
Spielmöglichkeiten für Kinder und Jugendliche mit entsprechender
Anziehungskraft (z.B. Kletterwand) vorstellen.
Attraktive
Räume mit viel Aufenthaltsqualität erfreuen sich immer mehr großer Beliebtheit.
Die Anziehungskraft wird wichtige Impulse für die Frequenz in der Innenstadt
setzen. Somit werden andere innerstädtische Flächen für den Handel wieder
attraktiver.
Grünflächen
gehen einher mit weniger Versiegelung von innerstädtischen Flächen und dienen
somit dem Klimaschutz (mehr Grün ins Zentrum unserer Stadt).
Durch mehr Freiraum vor den historischen Gebäuden (insbesondere
dem "Alten Rathaus" werden diese besser wahrnehmbar und können somit
positive Wirkung auf den Gesamtraum entfalten. Dieses "historische
Ambiente" wird eine positive Wirkung auf die Aufenthaltsqualität
ausstrahlen.
Dieses
Alternativszenario soll ebenso wie die bisherige Planung noch in diesem Jahr in
den städtischen Gremien beraten werden. Ziel ist, dass im nächsten Jahr ein
wettbewerbliches Verfahren gestartet wird, um Kooperationspartner für die Neuordnung
des Bereiches zu finden. Ziel ist es, die Neugestaltung des Bereiches Lange
Str. 7a - 11 explizit zu forcieren.
RH M. Albers bittet keine Alternative zum bereits vorhandenen Rahmenplan erarbeiten zu lassen. Der Rahmenplan wurde im September 2020 verabschiedet und bietet eine gute Grundlage für die weitere Umsetzung. Ergänzungen oder Änderungen wird es sicherlich in den nächsten Planungsschritten geben.
RH G. Albers erklärt das laut Rahmenplanung große Gebäude mit jeweiligen rückwärtigen Parkplätzen geplant sind. Die Flächen seien zu kostbar um sie mit Parkplätzen zu versiegeln. Es muss eine Alternative geben, die den Erhalt der dortigen Bäume vorsieht. Auch müsse die derzeitige Entwicklung in den Innenstädten im Auge behalten werden. Es stellt sich die Frage, ob große Gewerbeflächen überhaupt noch benötigt werden.
RH Savga verweist auf die Notwendigkeit einer Gestaltungssatzung um eine Norm zu haben, mit der die Innenstadt gleichmäßig gestaltet werden kann.
RH M. Albers erkundigt sich nach dem weiteren Verfahren der im Rahmenplan angegebenen Varianten.
FDL Dornieden erklärt, dass das Verfahren zunächst so ablaufen könne wie bei der Planung der Langen Straße. Drei oder vier Planungsbüros werden mit den vorhandenen konkreten Vorstellungen der Stadt Diepholz gebeten ein Honorarangebot mit Planungsansätzen an die Verwaltung zu richten. So bestehe die Möglichkeit aus mehreren Alternativen eine ideale Planung des Bereichs zu erhalten.
Alternativ würde das Verfahren wie bei der Planung des Sommerweges an der Hunte erfolgen. Hier wurde ein Planungsbüro gebeten drei Vorschläge einzureichen. Es muss jedoch beachtet werden, dass es sich bei der Planung es Sommerweges um ein Fachbüro gehandelt hat.
FDL Dornieden erklärt auf Nachfrage von RH M. Albers, in wie weit ausgeschrieben werden muss, richtet sich nach den Kosten und dem Volumen. Dies wird sich erst auf Basis des endgültigen Konzeptes sagen lassen.
Der Ausschuss berät über weitere Ideen und Möglichkeiten der Umsetzung.
Der Ausschuss empfiehlt mit 7 Stimmen bei 4 Gegenstimmen: